Lea-Won "Panorama Rambazamba" (All beats: Odohl) - - - www.Lea-Won.net / Mai 2012 - - - ***************************************************************** 01. ZEIT UND KRAFT [geschrieben am 14.2. um fünf uhr morgens und am 26.2. um vier uhr morgens, auf beat.] genügend Zeit, um im Internet gefällt mir zu klicken - DOCH keine Zeit, um organisiert die Umstände zu kippen - genügend Zeit, um sich im Internet schlau zu fühln - DOCH keine Zeit, die Schritte zu gehn, die zum Aufstand führn - //// genügend Zeit, um im Fitnesscenter Gewichte zu stemmen - DOCH keine Zeit, zur Session zu kommen und sich dort zu battlen - genügend Zeit, um am Stammtisch alles besser zu wissen - DOCH keine Zeit, im nüchternen Zustand Texte zu lesen - //// genügend Zeit, um besoffen agressiv zu sein - DOCH keine zeit, sich vorzubereiten auf richtige Streiks - genügend Zeit, mir besoffen die Welt zu erklärn - DOCH keine zeit, mit mir nüchtern die Welt zu verändern - //// genügend Zeit, um Schule, Studium und Job zu _machen - DOCH keine Zeit, fürs Leben zu Lernen und den Koffer zu packen - genügend Zeit, um sinnlose Texte zu schreiben an dich - DOCH keine Zeit den letzten Reim für die Strophe zu suchen. //// wir brauchen Zeit. wir brauchen Kraft. wir brauchen Zeit zu Leben. wir brauchen Kraft. wir brauchen Zeit. wir brauchen Kraft zu Kämpfen. NIMM dir die zeit für den RICHTigen zeit-punkt und SAMmel die Kraft - DANN ___haben wir all das, was wir noch brauchen um ALLes zu wandeln - sie LASSen dir Zeit und sie GEBen dir Frei-Heit weil DU sie erkämpfst - DAN-ach __MÜSSTest du weiteren Schritte ergreifen könn', UM zu erkenn' - //// wir brauchen Zeit. wir brauchen Kraft. wir brauchen Zeit zu Leben. wir brauchen VIEL Kraft, wir brauchen VIEL Zeit, wir brauchen Kraft zu Kämpfen. (haben wir aber nicht) wir brauchen MEHR Zeit. wir brauchen MEHR Kraft. wir brauchen Zeit zu Leben. (haben wir aber nicht) wir brauchen NOCH Kraft, wir brauchen NOCH Zeit, wir brauchen Kraft zu Kämpfen. 02. PERSPEKTIVE JOBLOS [geschrieben am 16.3.2012, sieben uhr morgens, auf beat] (für gäste) Teller waschen - (für gäste) Betten machen - (von gästen) Bestellungn annehmn - des sind Scheiß Jobs - (für fremde) Straßen kehren - (für fremde) Abfall leeren - (für Länder) Fahnen schwenken - des sind Scheiß Jobs - (für Chefs) Kopien machen - (für Chefs) Briefe tragen - (Chefs in) Limousinen parken - des sind Scheiß Jobs - (Für Firmen) Dreck verkaufen - (Für andre) sexy ausseh'n - (für andre) Essen aufwärm'n - des sind Scheiß Jobs - (An Maschinen) Knöpfe drücken - (Für andre) Päckchen schicken - (In Bordelln) mit Männern ficken - des sind Scheiß Jobs - LOHNABHÄNGIG - OHNE RECHTE - FROH UM GELD UND WOCHENENDE - PERSPEKTIVE SCHWERVERDIENTES - FERNGEBLIEBNE LEBENSZIELE - _sie sagen es geht nur sooooo _sie sagen der mensch ist nuuuuur _wir sagen _, alles _ _ bleibt _ _ _ _ Arbeit _ _ frei _ - _sie sagen es geht nur so - wie hier. sie sagen der Mensch ist nur - ein Tier - wir sagen uns, alles was uns -bleibt - ist uns von der Arbeit zu be- freien - _ und jeder kann schlau WERDen, wenn man ihn nur lässt - _ und jede strengt sich AN_wenn man sie auch schätzt - _ und jeder will schlau WERDen, wenn es ihm was bringt - _ und jede will sich anSTRENGN, wenn es Sinn ergibt - (_ und jede will sich AN_strengn, wenn's Sinn ergibt) _KÖpfe KONtrolliern - _MENschen OBserviern - _im ENDeffekt den KOPF verliern - Des MUSS nicht sein! _UMwelt VERgiften - _UMwelt VERnichten - _bis UNsre WELT nichts ist - Des MUSS nicht sein! _Bettler, die dienen - _Herren, die verdienen - _Menschen, die fliehen - Des MUSS nicht sein! _die einen machen Drecksarbeit - WÄHRend sich andere die Hände reiben - (weil) die EINen sich selbst verleihn - die ANDeren Geld verleihn - Des MUSS nicht sein! VATERLAND wird - ABGESAGT - und KLASSENKAMPF ist - ANGESAGT - denn PERSPEKTIVE ENDLICH FRIEDEN - LETZTLICH WIRKLICH LEBEN LIEBEN - 03. ZUGLUFT [geschrieben am 12.2. nachts um fünf, auf einen anderen beat] für die zecken hab ich zu wenig paroln - und den rappern bin ich ein bisschen zu wenig homophob - für igor k hatte ich zu viel verständnis - bis ich irgendwann merkte, er checkt es echt nicht - //// für meine lehrer war ich ein bisschen zu aufgeweckt - was konnte ich dafür, mein wecker hatte mich aufgeweckt - dauernd frech - doch ein bisschen zu verträumt - keiner konnte mir erklärn, was der quatsch mit der schule soll - //// und für die bullen wirkte ich ein bisschen zu bekifft - dass ich noch nie gekifft hatte, das glaubten sie mir ...nicht - doch seit zwei jahren tue ich es ab und zu - zu schade, wahrscheinlich hören sie grade gar nicht zu - //// für den verfassungsschutz rap ich zu schnell - sie haben glück, zum nachlesen gibts meine texte im netz - für meine eltern war ich immer genau richtig - wenn mich keiner mehr verstand, dann verstanden sie mich - //// zugluft, zugaben und tsunamis - zu dramatisch - zu gar nichts - mach dein maul zu - hier ziehts - zuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu ich. //// für die rap-experten-technik-freaks hab ich zu wenig doubletime - und für den mitbewohner von JAW hab ich zu wenig krasse rhymes - für audio88 hab ich zu kritische Fragen - wenn ich anfange, ham sie alle nichts mehr zu sagen - //// für die meisten erwachsnen bin ich bisschen zu kindisch - für die meisten nazis ein bisschen zu indisch - für die meisten anarchos ein bisschen zu kommunistisch - für pseudo-kommunisten ein bisschen zu trotzkistisch - //// für die meisten Reime habe ich zu viel zu sagen - für die meisten Beats habe ich viel zu viele Gedanken - für die großen Bühnen habe ich zu wenig Relevanz - problem erkannt, ich spitt zu wenig, aber red zu lang - //// der mutter meiner tochter war ich viel zu Vater - den meisten frauen, die mich kennenlernen, viel zu gaga - und für alex, für die war ich genau richtig - ich erkannte das, nur sie nicht ... - //// 04. KLAR [geschrieben am 26.2. und am 14.3. (hook), auf beat] nur weil ich schon siebenundzwanzig bin und lange dabei, seh ich s nicht ein, warum es keinen Sinn machen sollte, einfach noch weiter zu rappen - auch mal zur abwechslung auf einfache beats, einfache texte - //// einfach im jetzt, ey - ich bin noch dran - auch wenn nur sieben leute vor der bühne stehn und der mischer nicht da is - egal, ich, mache das selbst - die lichter stehn still, doch für mich selbst scheine ich hell - //// der eintritt is billig, doch keiner hier will es - ich reime viel-silbig - doch keiner versteht es - o-KAY nach mir die punkbands, auf die alle hier warten, ich lasse mich gehn und lass mich nicht gehn, lasse die anderen warten - aber hey //// das hier ist alles, was ich noch schaffe, nachdem ich jahre lang kacke versucht hab, die alle anderen hassen - die mutter meiner tochter fragt mich nach der nummer von sookee - im supermarkt fragt mich jemand, ob ich bei creme fresh wär - //// yes yeah, ihr seid alle schon witzig, aber liegt halt leider nicht richtig - schau ich reime viel-silbig, ich kicke reime wie kickflips - ver dammt. wieso wird das anscheinend oder scheinbar von keinem im land - erkannt. //// alle stehen so rum und sagen nur ah - offline/online, ich mache mich rar - vollzeit kabelsalat, mache das klar - klar? klar! klar? klar! //// alle stehen so rum und sagen nur ah - offline/online, schlicht alles ist wahr - ontime - papalapap - krasser Eklat - klar? klar! klar? klar! //// nur weil ich schon ne ganze weile lang rappe, heißt das doch nicht automatisch, dass ich einfach so nach einer stunde aufhöre anstatt einfach noch weiter zu rappen richte dem Hauptact aus: Ey, haltet die Fresse! - //// chillt weiter im backstage, ich bin noch dran - scheiß auf die Leute, die weggehn! Die sind ignorant - DIY, ich bin ein punk, ich mach es mir selbst - egal, was der Rest von mir hält, für mich selbst erschein ich als Held - //// bei der session mit madlib, war stundenlang da - gesessen, und rappte 10 sekunden zum takt - und auch splash festival, ich war dabei - mein set habn 20 leute mitbekomm, insider style - //// auch wenn das keiner gemerkt hat - von den anderen rappern - ich habe Staiger gebattled und die Welt mit Punchlines verändert - der Typ von KIZ hat gerappt, und ich hielt mein Versprechen - battle auch face2face offline, in einer Session - //// schau ich kick die Reime wie Kickflips, ich meine, ich trete, den beat als wäre er ein Skateboard, trage dabei Highheels und Mütze - schreibe darüber meine Doktorarbeit und werde Professor - //// L EA zum W O-N - auf diesen bühnen ver-LO-REN - auf on / nicht off! aber nicht online, sondern offline, realtime diesseits - L EA zum W O-N - auf körpereignen DRO-GEN - Lea-W-on / nicht -off! aber nicht online, sondern offline, reallife diesseits - 05. LEXIKONTER [um ca. 7.00h morgens am 14.2. udn 12.3., auf beat] wer "Bitch" sagt, ist wohl leicht frustriert - dass nicht alles, was man sich wünscht, gleich passiert - oder wurde von einer Angehimmelten abgelehnt - wer Bitch sagt, meint damit: "Kacke, ...blöd!" - //// wer "Schwuchtel" sagt, der meint das nicht so - und findet Schwulenhass auch selber eigentlich doof - meint damit bloß: weiblich, unmännlich - Pussy, Weichei, Scheiße und ähnliches - //// Wer "Schlampe" sagt, meint damit ne Frau - die Sex hat, mit wem sie will, aber als Frau - die Sex genießt, ABER als Frau - (aber) ist das eigentlich möglich, als so ne Frau? - //// wer "Pussy" sagt, und damit andre beschimpft - meint damit nicht direkt, dass jemand andres eine Vagina ist - es wird eher verdeutlicht, dass Ängste und Gefühle zu zeigen - im Konkurrenzkampf bedeutet, ein Verlierer zu sein - //// pass, pass, pass auf - was, was, da raus - kommt aus deinem mund - für alles, was du sagst, gibt es nen grund! ("na, und?") - wer "yo" sagt, hört sich selbst gerne zu - das hat alles in allem sehr viel mit rappen zu tun - yo, nur ein kleiner Schrei nach Aufmerksamkeit - um anzudeuten, ich bin hier und ich brauche das Mic - //// wer "Kanacke" sagt, meint damit sich selbst - außer dieses Wort fällt im Bierzelt - eine ETHNische und soziale Abgrenzungsformel - in beide RICHTungen weisend, _ praktische Ordnung - //// wer "Hurensohn" sagt, meint das nicht wörtlich - meint damit bloß, jemand andres hätte keinerlei Ehre - das Ziel dieses Begriffs sind die Dienstleisterinnen - die ihren Körper benutzen um damit Geld zu verdienen - //// wer "Opfer" sagt, der meint das schon so - der Vorwurf meint: unterlegen zu sein ist leider echt doof - Schwächen zu zeigen - ist letztendlich scheiße - weil wir alle lieber Täter wären, während der Konkurrenzkampf noch weiter - //// herrscht. opfer - täter, gegen-sätze, Punkte, Striche, Zusamm'hang, Ende. opfer - täter, gegen-sätze - Klammern, Handlung, Macht und Denken. 06. BANK UND BÜRO [geschrieben 2011 (erste strophe, auf anderen beat) und am 16.3.12 nachts bis drei, auf beat] ich stürm in die Bank, verdammt - "jetzt sofort her mit der kohle!" sie schauen mich komisch an, denn sie merken, ich hab weder EC-karte noch eine Pistole - //// dabei, doch ich schrei: "seht ihr die Menschen? - Sie stehn vor den Toren! sie sind gekommen, um sich ihr Geld abzuholen! denn sie haben gemerkt, ihr habt es ihnen gestohlen" - //// _sie meinen nicht die paar Ersparnisse - _sie meinen den Wert ihrer Arbeit, das Erschaffene - es geht nicht um paar Krümel, es geht hier ums Ganze - die Bäckerei zu besetzen, und ein paar Kuchen zu backen - //// neue Rezepte, scheiß auf eure Gesetze - wir sind der Morgen, der die Gegenwart in die Zukunft verwandelt - wir retten die Welt, die Zeit wird knapp - wir organisiern uns, bilden uns und schreiten zur Tat - //// [16] occupy Wall Street, HA-HA-HA. occupy Viktualienmarkt - occupy Tahrir, HA-HA-HA. occupy jeden Arbeitsplatz - //// occupy All Street, HA-HA-HA. occupy Schule und Uni - occupy Madrid, HA! occupy leerstehende Häuser - //// ich stürm ins Büro, meines Chefs - mach Stress - "jetzt sofort her mit den Zahlen" er versteht nicht, was los, denn er denkt - was jetzt - soll er sie verraten? - //// mir, yes sir, ich forder die Fakten - denn der typ droht damit, uns zu entlassen - von wegen Standort, und dann noch - von wegen - sein Unternehmen würde uns nichts verkraften - //// und ich will hier eigentlich gar nicht beschäftigt sein - doch irgendWIE kommt nur auf diese Weise Geld herein - und Hartz4 ist keine Alternative - nicht für das _gute Leben _meiner Familie - //// und jetzt heißt es, das Unternehmen muss sparn - und ein paar von uns _werden dann arm - die anderen müssen weiterhin hier im Dreck wühlen - deshalb forder ich die Öffnung aller Geschäftsbücher - //// denn ich glaube _NICHT diesen Lügen - denn wer verDIENT __HIER an der Krise - hä? - was machen die Firmen mit den Gewinnen - tja, sie spekulieren und verdienen an Zinsen - //// genug übrig, nach all der Investition - so dass sich neue Maschinen nicht lohn' - und die Menschen, die hier Werte erschaffen - werden ersetzt durch die Aktien - //// _der Markt ist gesättigt - aha _die Maschinen beschäftigt - aha _der Überschuss wird vernichtet - aha Absatzmärkte gesichtet - HA HAHA-HA //// _der Staat ist gelenkig - aha _die Menschen besänftigt - aha _der Überschuss wird vernichtet - aha das System verpflichtet - HA HAHA-HA //// 07. WAS NOCH? (TEIL EINS) [geschrieben im März 2012, ohne beat] ich hab nichts zu TUN__ außer zu rappen - ich könnte MIR ein_REDen: dort draußen brauchen mich Menschen - doch die WAHR-heit _IST, die Maschinen ÜBERNEHM' UNS'RE JobS - ALS POETEN LEBEN WIR NOCH - ABER REDEN NUR SCHROTT - //// ja, ich bin ein Student, doch schi-zo-phreeen - die Streber an meiner Uni ham mich noch nie ge-seeehn - weil ich lieber das Mikro nehm - anstatt Scheine zu machen - Drop it like it's _Kot, heilige Kacke - //// Was erwartest du? Seit paar Jahren GIBTs diese Krise - die Straßen brenn' irgendwo, doch für die Rapper hier IST alles easy - paar von ihnen basteln im internet Burger zusamm - Werbung für Fastfoodketten, Mörderprogramm - //// und kriegen dafür Applaus, _WAR-TEST DU NOCH? - ich sag ma' nein, doch hab ständig nur Ma-ya im Kopf - und in der Gesangskabine ein paar Hummeln im Hintern - Geschichte und Zukunft* feiern ne Orgie, und bumsen das Schicksal - //// _Gangbang, eigentlich hat KEINer drauf Lust - doch viele machen noch mit, sie sagen, WEIL man halt muss - wann MACHen sie Schluss - und fangen an sich zu lieben? - wahrscheinlich erstmal nicht, solange sie noch daran verdienen - //// 08. ACHT (UNTRENNBAR) [geschrieben am 27.2. nachts um vier, auf beat] alter freund. hab von dir geträumt - wie du da standest vor der scheune - wie die sonne geblitzt hat, das grün des grases und unsere zukunft im windschatten - //// auf der überholspur, als wir kinder war n - immer dabei, immer zu zwei - gleich groß, gleich alt. ganz egal, wo wir lebten, wir warn reich - //// an uns, blindes vertrauen - du warst immer willkommen bei mir zu haus - aus den labyrinthen des lebens finden wir raus - jetzt stehn wir hier, schauen uns in die augen - //// lang nicht mehr gesehn, besser so - schwerelos, stehn auf den eigenen ellebogn - irgendwie waren wir untrennbar - die atome bleiben, während die verhältnisse sich ändern - //// alles, was du tust und sagst und machst - aus der entfernung, geb ich darauf acht - alles, was du warst und wirst und bleibst - ...ich bin dabei - bester freund, nähester mensch - zu zweit allein, umgebung fremd - dir alles zu sagen, dich alles zu fragen - die steine im magen und das glashaus des adels - //// alte mauern, gesichter im dickicht - alles feindlich hier, alles wildnis - überleben - unverwundbar, uns ergeben - wunder sähen - //// junge Lungen, tiefe Luft - dass das nicht für immer so bleibt, war mir bewusst - und dir? deine antworten warn falsch - deine fragen waren unehrlich, und eitel - //// und der rest, ungehemmt. wie mein sprungbein den grundverlässt - nie war es meine absicht, dich zu verraten - doch am ende überkreuzen sich rote ampeln, auf unseren straßen - //// alles, was du tust und sagst und machst - aus der entfernung, geb ich darauf acht - alles, was wir warn und werden, wir bleiben - ...wir werden alt - 09. HAND UND FUß [geschrieben am 10.3., ohne beat und weitergeschrieben am 12.3. (dritte strophe), auf beat] 2012, was erwarten wir noch? die Bienen sterben aus, und ich hab nur noch Maya im Kopf - doch zumindest in der Gesangska-biene ein paar Hummeln im Arsch - die Vergangenheit ist verloren und die Zukunft nicht _da - //// und was machst DU? Du schaust nur noch zu - eskapismus, du findest dich beim Aufgeben cool - Lauf in mein Schuhn - um zu wissen wie ich mich fühle - sie formen sich mit jedem Schritt, aber drücken noch _bisschen - //// und du sagst mir noch, du passt nicht wirklich rein - doch GLAUB mir, AUCH mir _sind sie zu klein - erwachsen geworden, doch alle paar Jahre wachse ich raus - oder sie werden an der Seite zu eng und die Nähte platzen dann auf - //// manchmal geb ich mir Mühe, und flicke die Löcher - weil sich die Schuhe schon an die schwere Füße gewöhnt habn - doch manchmal sehe ich neue und FINDe die schöner - aber kann sie mir nur leisten, wenn ich GRADe mal Geld hab - //// aber egal, die alten passen mir jetzt - und auch wenn sie kaputt aussehen, sie halten mich _fest - halten noch, zumindest noch einmal einen Sommer und Winter - und jetzt lauf ich kurz um den Block, aber komme gleich wieder - //// du hast recht, in meine Schuhe passt du nicht wirklich rein - okay, doch glaub mir, auch mir - sind sie zu klein - ich mein: mir passen sie auch nicht so richtig - doch wie soll das noch was werden, wenn schon der Glaube dich hindert - //// Lauf in meinen Schuh'n, um mal meine Füße zu spürn - Zieh meine Handschuhe an, um mich mal wirklich zu fühln - oder ich trete DIR deine Tür - ein, und nimm meine Faust gleich mit - komme uneingeladen und haue einfach mal auf den Tisch - //// und in deiner Küche hängt der Kalendar schon schief - er versucht, aus der krummen Wand, die verdammten Nägel zu ziehn - ich blätter vor, und kann das Ende schon sehn - doch es kann zu Ereignissen komm', die im Kalendar nicht stehn - //// ein paar Details, die keiner vorhersehen kann - wie sollen wir auch klar seh'n, bei gestörtem Empfang? - die Antennen der Stadt - zeigen in den Himmel, der kommt - immer näher _doch irgendwas liegt wohl hinter der Sonne - //// Bevor du mit meinen Schuhen läufst, bind sie dir richtig - denn es ist klar, dass es hier manches Hinderniss gibt, ich - will dich nur warnen, manche Wege und STUfen sind steinig - und trotzdem ist es entscheidend, für welche DU dich entscheidest - ____ ...also wähl mit Bedacht - lass uns die Schuhe mal tauschen, um zu lernen wie's klappt - manche Hindernisse könn' wir vielleicht überspring'n - doch die meisten werden uns noch einhol'n, (ganz) egal wie weit wir schon sind - ___ ...und wir geben drauf Acht - egal, ob in der Sonne am Tag oder im nebligen Schatten der Nacht - manche Hindernisse könn' wir geMEINsam umlaufen - doch wir müssen lernen, was für Schuhe wir EIGentlich brauchen - 10. WAS NOCH? (TEIL ZWEI) [geschrieben im März 2012, ohne beat] ich hab NICHTS zu TUN, außer zu rappen - und könnte MIR ein-REDen: dort draußen brauchen mich Menschen - doch die Wahr-heit IST: die Drogen übernehmen den Job - wir Poeten rappen zwar noch - doch die Menschen reden mit Gott - //// für die Apokalypse gibt es schon Statisten zu Hauf - wir laufen aus Versehen durchs Bild, irgendwie wissen wir's auch - alles ziemlich planlos, die Schnitte falln auf - doch es wird schon mal Werbung gemacht, damit sich später der Film auch verkauft - //// Die Produzenten fragen uns, "WER ist dabei"? machen ein bisschen Stimmung, kreieren nen Hype - Aber für Gagen sei das BudGET halt zu klein - egal, denn das Recht am eigenen Bild, klagen WIR ja EH nicht mehr ein - //// geschweige denn, dass wir das Drehbuch noch ändern - zumindest gibts nen Backstage-Raum, und für diesen Jesus nen Pennplatz - und der Rest der Statisten wartet auf Helden, die komm' - doch die Deadline rückt näher, und die Helden sind tot - //// [16] das Ende fängt an - und die Heldinnen gabs nie - draußen blitzen paar Ideen auf, aber nur von DEN Paparazzi - und wir Statisten wissen nicht mehr, was wir eigentlich wolln - Wer spielt hier eigentlich jemals die entscheidenden Rolln? - //// 11. MEDIKAMENTE IM WASSER [geschrieben am 17.1., ohne beat; und am 12.3. weitergeschrieben (zweite strophe), auf beat] und du denkst, dir ist es egal, denn du hättest hier nichts zu tun - doch glaub mir, mein freund: die verhältnisse spitzen sich zu - doch wie geht es weiter: dein fleisch, es wird träge, denn du sitzt hier nur rum - und das wasser, es fließt, es fließt in das Becken - doch glaub mir, bald wird es anfangn, nach toten Tieren zu schmecken - dann wirst du jemanden wähln, der Gesetze erlässt - und Medikamente ins Wasser gibt, so dass der Körper ES noch erträgt - und im Parlament gibt die Pharmalobby der Politik noch Applaus - während die Politik von dir gewählt wird und du ihr noch vertraust - wenn du was verändern willst, dann fang bei dir selbst an - ich meine, dort, wo du lebst, anstatt bei den Amtern - ich meine dort wo du lebst, dort wo DU produzierst - wo du mit andern zusammenkommst und noch die UMwelt verzierst - ich meine dort wo du verwelkst, während du ETwas erschaffst - wo du mit anderen zusammenkommst, und ihr die verHÄLTnisse macht - ...und meinetwegen, sei nett zu den Menschen und respektvoll zu allen - doch fang an zu überlegen, wer das Elend verwaltet - und es wird nicht reichen, zu sagen, DU machst es anders - wenn deine Scheinwelt dann bröckelt und du dann das gleiche TUST wie die andern - medikamente im wasser - das wasser im blut - die wüste vor der haustür, doch uns geht es noch gut - du denkst, dass alles hätte mit dir nichts zu tun - doch glaub mir, die Verhältnisse bringen uns um - und so geht es weiter - deinen Verstand, deine Kraft, am Ende sitzt du nur rum - und das Wasser, es fließt, es fließt in die Spüle - doch glaub mir, bald riecht es nach riesiger Wüste - dann wirst du jemanden wählen wollen, der Gesetze erlässt - doch alle Medikamente im Wasser helfen nen Dreck - und im Parlament gibt die Pharmalobby der Politik noch ein' aus - während die Politik nicht mehr gewählt wird, aber immer noch unser Elend verkauft - jetzt isses langsam zu spät was zu ändern - du selbst müsstest schon anders sein, und jetzt wäre die Welt dran - als Platz, wo du lebst, wo DU produziert hast - wo du niemanden mehr triffst, mit dem du die UMwelt verziern kannst - ich meine, dort wo du stirbst, während du nichts mehr erschaffst - jetzt haben uns die Maschinen ersetzt, und jetzt fehlt uns die Macht - ...und meinetwegen, sei allein ohne Menschen und scheiß hier auf alle - doch fang an zu überlegen, wer die Macht hat, das Alles zu wandeln - und es wird nicht reichen, zu sagen, DU machst es anders - wenn du alleine dann bröckelst und dann nichts mehr TUST wie die andern - 12. GROß MACHEN [geschrieben am 16.3.2012 acht uhr morgens, auf beat] wenn du dich zu leise fühlst, _dann MACH dich laut - wenn du dich zu klein fühlst, _dann MACH dich groß - wenn du dich zu dumm fühlst, _dann MACHT dich schlau - wenn du willst, schau mir zu, ICH_ MACH das so - //// _MUND aufMACHen, GANZ weit - _Arme HOCHheben, GANZ hoch - _MUSkeln WACHsen: KAMPFgeist - _langsam LOSgehen: ANstoß - //// _wenn du wachsen willst, _streck dich - __wenn du entspannen willst, _setz dich - _wenn du fragen willst, _sags doch - __wenn du etwas sagen willst, _wart kurz - //// eine Schaukel steht dort: nimm _Schwung - der Wind, er wird komm': _Lüftung - _nutz deine Sinne, KOMM zur Besinnung - beNUTZ deine Stimme, sing schon - (es stimmt schon) //// wenn dich andre fertig machen, sei schlagfertig - wenn sie dich verarschen wolln, kannst du zum Arsch werden - und reden sie dich streng an, kannst du dich anstrengen - oder zu mir komm', und wir komm' mit Elefantenherdn - //// _wir stampfen auf den Boden, so (stark) dass die Vögel es spüren - _wir tanzen durch die Luft, bis die Erde vibriert - bis die Maulwürfe und Schlangen - auf Hügeln warten, und mit uns und allen Käferarten zusammen die Wiesen verwandeln - //// und wenn dich andere dann sehen, _wie groß du scheinst - mach ihnen keine Angst, sondern sei vogelfrei - und wenn sie dich bewundern, _wie schlau du wirkst - erkläre ihnen alles, und lass sie das auch mal spürn - //// und wenn sie dir dann zuhörn, weil deine Stimme jetzt laut ist - dann zeig ihnen, wie viel du davon gelernt hast, der Stille zu lauschen - _und was du von IHNEN lernst, BRINGs mir bei - wenn du mich suchst, bin ich da, wir sind NICHT allein - //// verSPRICH mir bitte: mach dich so, wie du willst, du schaffst das schon - mach dich köstlich, mach dich ängstlich, und beweglich mach dich leicht und schwer. //// verSPRICH mir bitte: mach dich so, wie du willst du schaffst das schon - und wenn du s allein nicht schaffst, keine Angst - wir schaffen das zusamm' - wir üben einen Tanz - sieh her! //// _wir üben eine Sprache, DIE niemand außer uns beherrscht - wir schicken Briefe an die ganze Welt, bis sie uns versteht - _des ist schon okay - schau dir den Himmel an, er freut sich über uns, wie viel wir VON ihm lern' - _wir üben eine Sprache, DIE niemand außer uns beherrscht - wir schreien die Welt an, bis sie uns erhört - _des ist schon okay - schau dir den Regen an, er freut sich über uns, wie viel wir VON ihm lern' -